Das Dorf in der Bucht von Porto Conte ist wohl der älteste Anlegeplatz der Phönizier und anderer Seefahrer aus dem östlichen Mittelmeerraum, den auf ganz Sardinien finden kann. Er ist um das 14, Jahrhundert v. Chr. entstanden und ist zwischen dem 9. und 8. Jahrhundert zu einem wichtigen Umschlagplatz für waren aus dem Orient gewesen, wie es seltene Keramikfunde griechischer und phönizischer Fabrikation und Amphoren bezeugen, in denen sich Bronzebarren befanden, die in den Schmieden geschmolzen wurden. Die nuraghische Siedlung, die sich inmitten der damals wichtigsten Handelsrouten der Phönizier, Etrusker und Griechen befand, blieb mindestens bis zum 7. Jahrhundert v. Chr. bestehen. Danach ging es anscheinend den Verfall entgegen, da die Phönizier ihre Kontakte mit den Nuraghenvölkern änderten und sich in den südwestlichen Teil von Sardinien zurückzogen, in denen schon funktionierende Kolonien existierten. Die archäologischen Forschungen, die noch im Gange sind, haben ergeben, dass Sant'Imbenia ein hochrangiges Zentrum im westlichen Mittelmeerraum darstellte. Wenige Meter von der nuraghischen Siedlung entfernt stößt man auf die Überreste der Villa Romana von Porto Conte. Es handelt sich um ein typisches Wohnhaus, dass dem Hausherrn nur zur Entspannung diente und zur Nutzung von Geschäftsbeziehungen. Die Anlage gliedert sich in zwei Hauptgebäude: den Wohnbereich mit seinen reich verzierten Räumen (Fresken, Stuck, Mosaike, Marmorverkleidungen) und der schlichtere Dienstbereich (Lager, Schlafräume der Sklaven, Küchen usw.). Nördlich davon befinden sich noch Reste einer Thermalanlage mit den typischen Räumlichkeiten für die Körperpflege im alten Rom (Calidarium, Tepidarium und Frigidarium). Der gesamte Gebäudekomplex liegt auf einem Teil der berühmten Bucht von Porto Conte, die von den Römern "Portus Nympharum" genannt wurde.
Anfahrt: vom Hafen aus das Meer auf den Straßen Lungomare Barcellona, Via Lido und Viale 1° Maggio entlangfahren, und dann weiter auf der SS 127bis nach Fertilia. Auf der linken Seite lässt man das Wohngebiet von Fertilia hinter sich und fährt weiter Richtung Porto Conte-Capo Caccia. An der Abzweigung des Brunnens von Sant'Igori (Fontana di S. Igori) nach rechts Richtung Capo Caccia abbiegen und immer auf der Küstenstraße bleiben. Die Ausgrabungsstätte befindet sich ca. 50 m von der Anlage des Hotels Baia di Conte.
Öffnungszeiten: zurzeit nur auf Vorbestellung zu besichtigen (für Gruppen von mind. 4 Personen).