Capo Testa: die römischen Steinbrüche
Marina di Santa Teresa Gallura

Hinter der Landzunge von Capo Testa, und nach Durchfahrt der Bucht von Santa Reparata von Nordosten in Richtung Westen befinden sich zwischen faszinierenden Felsszenarien die bis heute noch erhaltenen Zeichen der Steinbrüche, die aus der Römerzeit bewahrt geblieben sind: der Abbau von Granit, einer der bedeutendsten örtlichen Wirtschaftszweige in der Antike.
In den Ortschaften Capicciolu, Li Petri Taddati und Cala Spinosa kann der umfangreiche Abbau des Rohstoffs besichtigt werden, der neben dem Export von Weizen einen der meist entwickelten Wirtschaftszweige der Inseln darstellte. Die wunderschönen, majestätischen Felsformationen, welche diese Stätten charakterisieren, sind das Ergebnis der Abbauschnitte entlang der natürlichen Bruchlinien dieses Gesteins, welche die ursprünglichen Granitformationen in perfekt geschnittene geradlinige Wände verwandelt haben. Der Abbau erfolgte nämlich stufenweise; das Gestein wurde nach und nach von oben nach unten abgetragen, sodass am Ende eine glatte Ebene entstand. Entlang der Küste sind Spuren dieser Abbautätigkeit und die Bearbeitung der Steinsäulen zu erkennen: die geradlinigen Wände sind sichtbar, Ergebnis der Abbauarbeiten, welche nach und nach die zerklüfteten Profile der Granitfelsen verwandelt haben.
Noch heute sind in den Steinbrüchen von Punta Falcone und Capo Testa riesige Monolithen sichtbar, wie sie aus dem Muttergestein herausgebrochen wurden, halbfertige Säulen, Kapitelle und architektonische Elemente, die vor Ort geblieben sind, da sie entweder nicht einwandfrei verarbeitet oder beim Transport zum Hafen auf die Schiffe nach Rom beschädigt wurden. Die Bedeutung der römischen Siedlung von Capo Testa wird auch durch die strategische Lage und Kontrolle über die Straße von Bonifacio erkennbar, welche auf der Handelsroute zwischen Italien und den westlichen Provinzen im Mittelmeer lag, und somit auch Hauptmotiv der Romanisierung Nordsardiniens war.
Der Granit aus der Gallura eignete sich insbesondere zur Verzierung der öffentlichen Gebäude und der prächtigen Villen der Patrizier in der kaiserlichen Hauptstadt.
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