Das Feuchtgebiet von Platamona liegt auf dem Gemeindegebiet von Sorso in 600 m Entfernung vom Meer. Wegen seiner Ausmaße (3 km Länge, bis 250 m Breite, 95 ha Fläche) und seiner biologischen Vielfalt gehört es zu den wichtigsten Feuchtgebieten in Nordsardinien. Zusammen mit dem Wacholderhain ist dieses Gebiet 1996 zu einem Schutzgebiet auf europäischer Ebene erklärt worden (SCI). Dieses stehende Gewässer, das ursprünglich eine Lagune war, hat heute keinen Meereszugang mehr und hat deswegen auch nur einen sehr niedrigen Salzwassergehalt. Das Becken verläuft relativ unregelmäßig und wird von Sanddünen mit einer reichen Vegetation unterbrochen. Die Flora innerhalb des Schutzgebiets ist reichhaltig: zahllose Wasserpflanzen (darunter der Gewöhnliche Wasserschlauch - Utricularia vulgaris), Schilf (mit dem auf Sardinien einzigartigen Ravennagras - Erianthus Ravennae) und der Wacholderhain mit seinen seltenen Exemplaren der Zedern-Wacholder (Juniperus Oxycedrus).
Dieses an Pflanzen reiche Biotop beherbergt auch eine große Vielfalt an Wassertieren (Vögel, Amphibien, Reptilien, Insekten), die hier die optimalen Bedingungen zum Nisten und Brüten vorfinden. Das Feuchtgebiet von Platamona ist eine wichtige Etappe vieler Zugvögel, von denen einige Arten sehr selten und vom Aussterben bedroht sind. Die meistvertretenen Vogelarten sind die Blässhühner, Stockenten und das Purpurhuhn mit seinem schimmernden Federkleid und dem feuerroten Schnabel.
Das Gebiet ist mit Stellungen und Laufstegen für das Birdwatching ausgestattet. Seit Juni 2011 gibt es hier auch ein Zentrum für Umwelterziehung.
Anfahrt: von Castelsardo ca. 14 km auf der SS200 Richtung Sassari fahren; dann rechts auf die SP81 und immer geradeaus für weitere 11 km. Dann auf die Beschilderung auf der linken Straßenseite achten.